Nahrungsergänzungsmittel: Kölner Liste kann helfen
Ins Fitnessstudio gehen heute Menschen aller Gesellschaftsschichten. Egal ob jung oder alt, Student oder Manager: Kraftsport ist beliebt wie nie zuvor. Die einen wollen mit gezieltem Training im nächsten Urlaub eine bessere Figur am Strand abgeben, die anderen einfach nur etwas für die Gesundheit machen. Nicht umsonst schießen immer mehr Fitnessstudios wie Pilze aus dem Boden. Und wer trainiert, braucht auch die richtige Ernährung für Sportler. Dabei immer beliebter werden sogenannte Nahrungsergänzungsmittel (NEM), deren jährlicher Umsatz Jahr für Jahr steigt.
Nahrungsergänzungsmittel werden so gut wie gar nicht über konventionellen Medien beworben, sondern oft in Eigenregie über die Sozialen Medien und immer mehr über sogenannte Influencer, also Trendsetter, die uns aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Protein-Shakes und andere NEM Produkte empfehlen, dabei oft überschwänglich die Vorzüge der beworbenen Produkte anpreisen. Die angepriesenen Produkte suggerieren dem Verbraucher schneller Muskeln aufbauen zu können und sie bei der Gewichtsreduktion zu unterstützen. Tatsächlich ist das auch möglich, aber das geht natürlich auch einfacher und kostengünstiger.
Proteine über die einfache Ernährung einnehmen
Das Überangebot an Produkten verwirrt nicht nur Freizeitsportler, sondern auch Wettkämpfer. Dazu gehören auch Kampfsportler, von denen nicht wenige NEM-Produkte nutzen und sogar selbst bewerben, ohne zu wissen, ob das beworbene Produkt, das sie auch selbst einnehmen, wirklich so gesund und vor allem legal ist. Bei unseren Recherchen haben wir auch erfahren, dass man alle wichtigen Proteine über die normale Ernährung aufnehmen kann, was von vielen Wissenschaftlern in aller Welt bestätigt wird. Allerdings heißt das nicht, dass dafür Lebensmittel mit Proteinzusatz, beispielsweise angereicherte Müslis, Joghurts oder industriell gefertigte Protein-Smoothies gut sind. Diese hält z.B. Foodwatch nicht nur für zu teuer, sondern auch für nutzlos. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) kritisiert solche Produkte ebenfalls.
Proteine sollte man daher über unverarbeitete Lebensmittel einnehmen. Gute Proteinquellen sind unter anderem mageres Rindfleisch, Puten- und Hähnchenbrust, Hühnerei, Hüttenkäse, Magerquark, Lachs und Forelle, wie auch diverse Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen) und Quinoa oder auch Mandeln.
Man sollte bei allem Protein-Wahn auch bedenken, dass Eier und Kartoffeln zusammen, z.B. als Bauernfrühstück, wertvoller sind als nur Ei alleine. Die Kombination macht es und gerade Leistungssportler benötigen eine abwechslungsreiche Ernährung in der Wettkampfvorbereitung.
Proteine wichtig für Gewichtsreduktion
Eiweiß und Proteine sind sehr wichtige Baustoffe zum Aufbau und Erhalt der Muskeln. Über die Proteine werden beispielsweise die Enzyme im Körper reguliert und können als Antikörper schädliche Erreger abwehren. Und wer garantiert abnehmen will, braucht hochwertiges Eiweiß, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Bekanntlich halten Proteine auch länger satt, als die in Verruf geratenen Kohlenhydrate, die der Körper allerdings auch benötigt, wie zum Beispiel, wenn man schnell und effizient Energie benötigt, also vor einem Wettkampf. Wer aber abnehmen möchte, sollte vor dem Sport wenige Kohlenhydrate essen, um so den Körper auf Fettverbrennung umzustellen. Aber um die Kohlenhydrate in Schutz zu nehmen: Nudeln oder Kartoffeln vor dem Wettkampf sind nicht falsch.
Nahrungsergänzungsmittel können schaden
Wir wollen allerdings Wettkampfsportler ansprechen, die wie eingangs erwähnt, oft blind und von falschen Versprechen angelockt, NEM einnehmen, die ihnen aber kurz- oder langfristig auch schaden können. Dabei haben wir eine wichtige Webseite entdeckt, die Wettkämpfer dabei unterstützen kann, auf geprüfte NEM zurückzugreifen. Selbstverständliche kann es Produkte geben, die noch in keinem Labor getestet wurden, aber ebenfalls nicht gesundheitsschädlich sind. Grundsätzlich gilt, dass man theoretisch auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten kann, gerade als professioneller Kampfsportler, zumindest wenn man Zeit hat, sich eine ausgewogene Mahlzeiten zuzubereiten. Um letztlich auch auf Nummer sicher zu gehen, nicht versehentlich zu dopen und vor allem nicht die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen, kann man geprüfte NEM nutzen. Diese werden auf der ”Kölner Liste” aufgeführt.
Ein Blick in die Kölner Liste kann helfen
Die Kölner Liste gibt selbst an, Sportlern eine Orientierung bei der Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) bieten zu wollen. Auf ihrer Seite findet man getestete Produkte, die auf ausgewählte Dopingsubstanzen und geringes Dopingrisiko kontrolliert wurden. Man versucht, die Gefahr von unbewussten Dopingvergehen und Gesundheitsschäden von Testpool-Athleten, zu denen bspw. auch Boxer gehören, zu minimieren.
So schreibt die Kölner Liste auf Ihrer Seite:
In einer ersten Studie zu diesem Thema waren 2004 in etwa 15 Prozent der in 13 verschiedenen Ländern erworbenen Nahrungsergänzungsmittel Anabolika (hauptsächlich Prohormone) enthalten, die nicht auf der Packung angegeben waren. In Deutschland enthielten ca. 11 Prozent der getesteten Nahrungsergänzungsmittel verbotene Anabolika. Unter anderem durch den Aufbau der Kölner Liste® 2006 hat sich die Situation grundsätzlich verbessert. So haben Produkte, die sich freiwillig Laboranalysen eines anerkannten Anti-Doping-Programms wie der Kölner Liste® unterziehen, ein signifikant reduziertes Risiko, verbotene Substanzen zu beinhalten.
Die Kölner Liste weist auf ihrer Seite auch darauf hin, dass man zu Produkten, die nicht auf ihrer Liste stehen, keine Auskunft geben könne.
Wenn Ihr mehr über dieses wichtige Thema erfahren wollt, besucht einfach die Seite www.kölnerliste.com und schaut selbst nach, ob Euer Produkt auf der Liste steht. Wir selbst haben auch einige bekannte Marken dort gefunden, die von prominenten deutschen Kampfsportlern verwendetet werden, aber auch Produkte von Lebensmittel-Discountern, die sich auch Sportler mit schmalerem Geldbeutel leisten können. Wie gut und ob die Produkte überhaupt helfen, ist eine andere Frage und gehört eher in die Hände von Stiftung Warentest, Öko Test oder anderen seriösen Ratgebern.
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Text: Alp Türkmen