UFC Fight Night Nashville: Nasrat Haqparast vs. John Makdessi
Auf den Hamburger Nasrat Haqparast wartet am 23. März 2019 bei der UFC Fight Night in Nashville mit dem Kanadier John Makdessi eine prominente und harte Aufgabe.
Makdessi zurück in der Spur
John Makdessi (16-6), der schon seit Dezember 2010 Teil der UFC ist, gilt im Käfig als unangenehmer Zeitgenosse, der zuletzt mit zwei Siegen in Folge nach einer zuvor durchwachsenen und auch von Verletzungen geplagten Zeit wieder in die Spur gefunden zu haben scheint. Er bezwang mit Abel Trujillo und Ross Pearson zwei prominentere Kämpfer. Dem 35-jährigen Kanadier aus Quebec, der auch schon mit Donald Cerrone den Käfig teilte, scheint der einst gefürchtete Punch abhanden gekommen zu sein, denn sein letzter vorzeitiger Sieg ist gut vier Jahre her. Durch Aufgabe (Submission) konnte ”The Bull”, so sein Kampfname, selbst noch nie gewinnen, was nicht bedeutet, dass er dort hilflos ist. Seine Boden-Defense ist trotzdem gut, der Stand aber seine Paradedisziplin.
Das wird Haqparast auch wissen und sein Waffenarsenal am Tag X auf Gefechtsstation bringen.
Hamburger steht vor der Reifeprüfung
Nasrat Haqparast (10-2) ist zur Zeit in aller Munde. Seit der junge Hamburger den Sprung zur UFC geschafft hat, ist seine Fangemeinde nicht zu unrecht deutlich angewachsen. Er bringt auch alles mit, um in naher Zukunft den Status eines Superstars zu erlangen. Er sieht gut aus, er ist ein wahnsinnig respektvoller und freundlicher Mensch und vor allem kämpft er sehr attraktiv. Sein Standkampf ist eine Augenweide und wird immer besser und besser. Sein Dominanz am Boden wird auch immer stärker. Haqparast nähert sich mit großen Schritten zum Ziel aller Kämpfer, nämlich ein kompletter Athlet zu werden. UFC-Legende Georges St-Pierre verkörpert genau diesen Typ Fighter, der ein perfekter Allrounder ist. Den Kanadier kennt Haqparast persönlich gut, teilt sogar den Coach mit ihm. Und das ist längst nicht alles, denn genau dieser ”GSP”, hält große Stücke auf den Shootingstar aus Norddeutschland. Doch als bodenständiger Mensch hebt der Hamburger mit afghanischen Wurzeln nicht gleich ab, wenn eine große Legende wie St-Pierre ihn lobt, sondern zieht seine beeindruckende Linie durch. Nach zuletzt zwei Erfolgen im Jahr 2018 gegen Marc Diakiese und Thibault Gouti, die er beide nach Punkten bezwang, dürfte Haqparast wieder scharf auf einen vorzeitigen Sieg sein. Aber egal wie er gewinnt, gegen diesen erfahrenen und angesehenen Makdessi würde ein Sieg einer Reifeprüfung gleichkommen.
Standgefecht oder Überraschung?
Was für einen Kampf dürfen die Fans erwarten? Geht man nur nach den Fakten, dann wird es ein Standgefecht mit offenem Visier, bei dem ein Knockout hüben wie drüben nicht unwahrscheinlich scheint. Doch es könnte auch eine Überraschung geben, nämlich das Haqparast das Geschehen schnell auf den Boden verlagert und versucht, erstmals durch eine Submission zu gewinnen. Zuzutrauen ist es dem 23-jährigen Afghanen aus Hamburg.
Lassen wir uns überraschen.
Alp Türkmen