Rückblick auf die GMC 23 in Oberhausen

Oberhausen lässt es knallen

Oberhausen lässt es knallen

Es ist zwar noch einige Zeit bis Silvester, aber trotzdem wurde am vergangenen Samstag, den 9. November bei der 23. Ausgabe der German MMA Championship in Oberhausen ein wahres Feuerwerk abgebrannt. In der König-Pilsener-Arena gab es zahlreiche Highlights, auf die wir einige Tage später mit Euch zurückblicken möchten.

Kam Gairbekov (5-0-1) ist ein Kämpfer, dessen Namen man sich spätestens jetzt merken sollte. Der neue Kämpfer des Fight Club Gelsenkirchen kannte keine Gnade mit seinem Gegenüber Dragan Pesic (16-20) Nach einer kurzen Zeit des Abtasten versuchte Dragan Pesic den Kampf auf den Boden zu verlagern. Gairbekov roch Lunte und antwortete mit einem Ellenbogenhagel. Pesic kämpfte nur noch ums Überleben, ehe der Ringrichter glücklicherweise ein Einsehen hatte und das Gefecht bereits nach 1:40 Minuten in der ersten Runde abbrach.

Man darf gespannt sein, wohin Gairbekovs Reise weiter geht.

 

Aslaner is back on track

Can Aslaner (6-2) war zuletzt glücklos, um so eindrucksvoller war am vergangenen Samstag sein Auftritt gegen den Franzosen Yoann Soudan (3-0). Der Paderborner konnte sich auf seine Stärken besinnen und den Kampf schnell auf den Boden verlagern. Dort krallte er sich den Rücken von Soudan. Der Franzose versuchte zwar den Türken abzuschütteln, schaffte es jedoch nicht. Der Kämpfer aus Paderborn beendete dem Kampf zügig nach 2:54 durch Rear-Naked Choke.

Stojicic mit Knie zum Erfolg

Für den K.O des Abends sorgte der Serbe Aleksandar Stojicic (10-1). Mit einem Hammer Knie löschte er dem Deutschen Rene Runge (8-2-1) alle Erinnerungen aus dem Gedächtnis vom Samstag. Dabei machte Runge in der ersten Runde die bessere Figur. Doch Stojicic wartete scheinbar nur den richtigen Moment, um den Kampf zu beenden – durch ein sensationelles Knie an den Kopf des Deutschen.

Celebi weiter im Aufwärtstrend

Eine wahre Schlacht lieferten sich Muhammed Celebi (5-5-1) vom Fightclub Gelsenkirchen und der Däne Rhassan Muhareb (2-4). Celebi zeigte einmal mehr seine positive Entwicklung. Gleich in der ersten Runde setzte er seinen Gegner aus Nordeuropa stark unter Druck. Es sah so aus, als wäre auch dieser Kampf in der ersten Runde vorbei. Celebi setzte zum Rear-Naked Choke an, doch Muhareb konnte sich in die zweite Runde kämpfen. In der zweiten Runde gab es dann ein anderes Bild. Muhareb konnte den Türken anklingeln und Celebi hatte es sichtlich schwer im Kampf zu bleiben. Doch in der dritten Runde zeigte der Gelsenkirchener, der vor einigen Jahren zu Recklinghausens Sportler des Jahres gewählt wurde, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Er drückte auf Tube und holte sich die Takedowns. Diese sollten am Ende den kleinen aber feinen Unterschied ausmachen. Verdienter Sieger in einem harten Kampf: Muhammed Celebi.

Stoltzfus erledigt Nasufovic

Eigentlich sollte Dustin Stoltzfus (11-1) an diesem Abend einen Titelkampf gegen den amtierenden Champion im Mittelgewicht, Christian Eckerlin, bestreiten. Dieser erkrankte leider und fiel aus. Kurzfristig sprang dann aber Nihad Nasufovic (9-4) ein. Eine harte Reifeprüfung für den Titelaspiranten. Diese meisterte Stoltzfus mit Bravour, auch wenn er selbst nicht mit seiner Leistung zufrieden war. Er schaffte es den Büffel aus Montenegro zu submitten. Stoltzfus zeigte seine Dominanz in den ersten beiden Runden, wohingegen Nasufovic trotzdem mit seiner harten Rechten gefährlich blieb. In der dritten Runde war aber dann Schluss, als Stoltzfus den Kampf zum Boden verlagerte und dort den Sack zumachte.

Man kann sich nur auf den Titelkampf im März gegen Eckerlin freuen.

Asrih gehört nicht zum alten Eisen

Im Duell zwischen dem Altmeister Nordin Asrih (28-10) und dem jungen Islam Khapilaev (6-3) setzte sich die Erfahrung durch. Asrih bewies seine ringerische Klasse und konnte den starken Judoka zu Boden bringen und ließ dort nichts anbrennen. Khapilaev schaffte es ein ums andere Mal im Stand gefährlich zu werden. Doch der routinierte Marokkaner aus Düsseldorf wusste sich zu verteidigen, hielt dagegen und kämpfte abgeklärt.

Auf das uns Nordin noch lange erhalten bleibt.

Flying Uwe ein echter Kämpfer

Dann wurde es ganz laut in der Halle. Der Youtuber Flying Uwe Schüder (1-0) betrat die Halle und alle 7000 Zuschauer jubelten. Die Erwartungen an den Promi und den Kampf waren groß, auch weil sein Kontrahent aus einem der besten Gyms in Deutschland, dem MMA Spirit in Frankfurt stammt. Max Heine (0-0) gab an diesem Abend sein Profidebüt und wusste auch zu überzeugen. Im Stand schenkten sich beide nichts und zeigten einen sehr ansehnlichen Kampf. In der zweiten Runde schaffte es Heine den Hamburger zu Boden zu bringen. Dort landete er einen heftigen Ellenbogen und „Flying Uwe“ erlitt einen Horror-Cut, aber wollte trotzdem weiterkämpfen – Hut ab!
Der Kampf wurde allerdings richtigerweise abgebrochen.

Die Performance der beiden Kämpfer hat Lust auf mehr gemacht. Wir hoffen, dass wir sie bald wieder sehen dürfen.

Wiens mit jeder Menge Wut

Fast jeder Gegner wollte vor dem vergangenen Samstag gegen Maurice Adorf (3-0) kämpfen. Manche beneiden ihn wegen seiner medialen Aufmerksamkeit, andere nervt es nur noch, doch Adorf weiß sich in Szene zu setzen. Im Vorfeld tauschten beide Kämpfer ein paar Sprüche aus. Am Samstag sollten dann, auch wenn nur einseitig, Taten folgen. Und wie! Alexander Wiens (3-1-1) erwischte gleich einen starken Start, sein Gegner wurde dagegen im wahrsten Sinne des Wortes auf dem falschen Fuß erwischt. Adorf wurde vom heranstürmenden Wiens mit dem Fuß im Gesicht erwischt und der Kampf bereits nach 67 Sekunden vorbei. Adorf verlor und Wiens, der seit einiger Zeit als Geheimtipp gilt, zeigte eine starke Leistung. Im Anschluss hatten sich beide Kämpfer wieder gern – so wie es auch sein sollte.

Hauptkämpfe kurz und schmerzhaft

Max Coga (21-6-1) hatte schon vor dem vergangenen Samstag einen Lauf. Auch der Russe Roman Avdal (13-7) konnte den Frankfurter nicht stoppen. Bereits in der ersten Runde sah es so aus, als würde Coga den Kampf vorzeitig beenden, doch der Mann Russland vom Pausengong gerettet. In der zweiten Runde ließ „Mad Max“ nichts mehr anbrennen und beendete den Kampf via Submission. So wird es für Coga schwer einen neuen Gegner zu finden. Um den Titel kann er jedenfalls nicht kämpfen, da sein Teamkollege Sabah Bolaghi den Titel hält und stallinterne innerhalb der „Familie “ Tabu sind. Aber ein Match gegen Felix Schiffarth oder Ömer Solmaz wäre sicherlich nicht uninteressant

Auch Kerim Engizek (14-4) durfte ran und zeigte gleich, warum er bereits bei der UFC im Gespräch ist. Der Türke verprügelte seinen Gegner, Leonardo Sinis (9-3) aus Griechenland nach allen Regeln der Kunst. Bereits in der ersten Runde war Schluss und Engizekt zeigte damit eine bärenstarke Leistung. Who is next for the Bull? Vielleicht Joilton Lutterbach? Dieser forderte ihn jetzt bei Instagram heraus.

Wir werden sehen, was kommt.

Die Ergebnisse von der GMC 23:

Alex Djukic bes. Justin Schulz via split decision

Kam Gairbekov bes. Dragan Pesic via Tko Runde 1

Can Aslaner bes. Yoann Soudan via RNC Runde 1

Aleksandar Stjicic bes. Rene Runge vía Tko Runde 2

Muhammed Celebi bes. Rhassan Muhareb via unanimous

Anna Hübsch bes. Paulina Ioannidou vía unanimous decision

Christian Jungwirth bes. Erhan Kartal, da Kartal verletzungsbedingt aufgibt.

Dustin Stoltzfus bes. Nihad Nasufovic vía Submission Runde 3

Nordin Asrih bes. Islam Khapilaev vía unanimous decision

Max Heine bes. Uwe Schüder durch RSC wegen eines Cuts in Runde 2

Alexander Wiens bes. Maurice Adorf via Tko Runde 1

Max Coga bes. Roman Avdal via Submission Runde 2

Kerim Engizek bes. Leonardo Sinis via Tko Runde 1