Gökhan Saki gibt sein UFC-Debüt
Von Remo Kelm
Die Kampfsport-Community schaut an diesem Wochenende in freudiger Erwartung nach Japan. Die UFC gibt sich in der Saitama Super Arena die Ehre. Was jedoch könnte der genaue Grund für diese vergleichsweise große Aufregung um genau diese Veranstaltung sein? Die Architektur der Halle? Wohl kaum. Die schöne Landschaft? Eher nicht. Dann muss es wohl doch an der Fightcard liegen. Schaut man sich diese einmal an, sieht man auf den ersten Blick zwar sicherlich solide Kämpfe wie den Main Event zwischen Ovince Saint Preux und Yushin Okami oder das Duell zwischen Claudia Gadelha und Jessica Andrade. Die absoluten Blockbuster, die die Fans von den Sitzen reißen, sind diese Ansetzungen allerdings nicht, wenn man mal ehrlich ist.
All eyes on Saki
Es ist jedoch weder der Hauptkampf noch der Co-Mainevent, der an diesem Abend die meisten Blicke der Kampfsportwelt auf sich zieht. Der eigentliche Grund manifestiert sich in Form eines 1,82 m großen und zeitweise über 100 kg schweren Kickboxers. Und zwar eines ganz Bestimmten. Niemand geringerer als die lebende Kickbox-Legende Gökhan Saki gibt auf der Maincard dieser Veranstaltung sein lang erwartetes UFC-Debut. Der heißblütige „turkish Tyson“ hat sich entschlossen, nach einer beeindruckenden Bilanz von 83 Siegen in 96 Kickbox-Gefechten im zarten Alter von fast 34 Jahren eine neue Herausforderung zu suchen und will sich nun auch im UFC-Oktagon beweisen.
Sakis spektakulärer und äußerst offensiver Kampfstil hat stets die Massen begeistert und durch seine aufbrausende und zuweilen ungehaltene Art ist Saki mehr als einmal kontrovers und polarisierend in Erscheinung getreten. Naturgemäß hat Saki im Standup nahezu jedem anderen UFC Kämpfer gegenüber erhebliche Vorteile. Klar ist allerdings auch, dass im MMA ganz neue Anforderungen auf ihn zukommen, an die auch er als alter Kampfsporthaudegen sich erst einmal gewöhnen muss. Nicht zuletzt aus diesem Grunde hat man dem potentiellen neuen Star, der im Halbschwergewicht antreten wird, mit dem Brasilianer Henrique da Silva, der seine letzten drei Kämpfe verlor, eine durchaus lösbare Aufgabe vorgesetzt.
Man darf gespannt sein
Wie bei jedem Fighter, der aus einer bestimmten Disziplin zum Zehnkampf des Kampfsports wechselt, wird es spannend sein, zu sehen, inwiefern die alten Stärken unter dem ungewohnten Regelwerk ausgespielt werden können oder ob die Schwächen in den anderen Aspekten des Kampfsports zu eklatant sind.
Gökhan Saki gilt es in jedem Fall, auch in der UFC im Auge zu behalten, wo er sich mit dem richtigen Training schnell an die Spitze kämpfen kann.