KSW 65: Roberto Soldic vs. Mamed Khalidov
Roberto „Robocop“ Soldic trifft heute Abend im Hauptkampf von KSW 65 in Gliwice (Polen) auf MMA-Legende Mamed Khalidov. Ein Sieg gegen den Mittelgewichtschampion würde Soldic nicht nur zum Doppel-Champion der polnischen Organisation machen, da er den KSW-Weltergewichtstitel hält, sondern würde der Athlet der MMA-Schmiede UFD-Gym Düsseldorf sich selbst zur KSW-Legende krönen.
Das Duell zwischen den beiden KSW-Champions ist weltweit großes Thema. Selbst die Amis blicken heute Abend gespannt nach Polen. Kein Wunder, denn Soldic aktuell und Khalidov vor ihm, wären auch bei der weltgrößten MMA-Organisation UFC Titelaspiranten.
Khalidov: Der beste Mann
Für Roberto Soldic (19-3) stand schon länger fest, dass es bei KSW nur noch einen großen Kampf für ihn geben konnte, nämlich gegen den besten Mann der Organisation anzutreten. Der heißt bekanntlich Mamed Khalidov (35-7-2).
„Keiner ist so gut wie er“
, sagte Soldic kürzlich in einem Interview mit MMA Fighting.
Khalidov: Nach dem Studium folgte die große Karriere
Vor 14 Jahren tauchte der gebürtige Tschetschene erstmals bei der 7. Auflage der damals jungen MMA-Organisation KSW auf. Damals hatte der junge Khalidov 14 Kämpfe bestritten und davon drei verloren. Es war nicht abzusehen, dass er eines Tages als Legende und als einer der beliebtesten polnischen Sportler in die Geschichte eingehen würde. Seit 2010 besitzt der 41-Jährige die polnische Staatsbürgerschaft. Vor seiner Karriere als Kämpfer studierte er in Polen (Abschluss: Master of Business Administration) und den Einstieg in die Kampfsportszene kann man als holprig bezeichnen. Gleich die ersten beiden Kämpfe verlor Khalidov vorzeitig, aber mit der Zeit fand er seinen Platz im MMA und entwickelte sich zum größten Kämpfer auf europäischen Boden.
Es wird schwer Soldic zu bezwingen
Den Namen der KSW muss und wird man auch immer mit dem von Mamed Khalidov verbinden. Soldic weiß genau was er sagt, wenn er gegen den größten Kämpfer der Organisation kämpfen will. Und es ist schön zu sehen, mit welchem Respekt Soldic seinem Gegenüber Khalidov begegnet. Sie wirken im Umgang miteinander fast wie eine Familie, so sehr wertschätzen sich beide. Aber das liegt natürlich auch am Altmeister selbst, der sicherlich schon ahnt, dass es mehr als nur schwer werden dürfte, den 15 Jahre jüngeren Kroaten zu besiegen.
Unmöglich ist es sicherlich nicht, denn Soldic hat trotz seiner enormen Klasse im ersten Kampf gegen Dricus Du Plessis gezeigt, dass er nur zu „99 Prozent“ unverwundbar zu sein scheint, als er durch einen „Glückstreffer“ des Südafrikaners KO ging. Und KO-Power besitzt Mamed Khalidov selbst auch noch zu genüge, auch wenn es schwer werden dürfte, einen sich in seiner Prime befindenden Kämpfer wie Soldic auszuknocken. Und bei allem Respekt von Soldic gegenüber Khalidov, zurückhalten wird er sich im Käfig wahrscheinlich nicht, denn das wäre auch ein riesiger Fehler, gegen einen so erfahrenen Mann, der 44 Schlachten geschlagen hat, nicht 100 Prozent zu geben.
Einer der größten Kämpfe außerhalb der UFC
Die Fans wollen dieses Duell schon seit Jahren sehen. Einmal brachen sogar unsere Server zusamen, als wir über ein mögliches Duell spekulierten. Mehr als tausende Aufrufe pro Minute auf unseren Blog waren zu viel. Ein Blick in die Statistiken zeigte, dass besonders viele Aufrufe neben Deutschland aus Polen, Kroatien und Bosnien erfolgten. Dieser Kampf elektrisiert die Fans in den Ländern seit Jahren und endlich ist es soweit.
Dieses Duell ist einer der größten Kämpfe, die jemals außerhalb der UFC gemacht wurden und für diesen Status hat auch Soldic selbst beigetragen, der seit seiner Ankunft bei polnischen Promotion die Fans mit grandiosen Leistungen entzückt und schon einige Stars der Organisation regelrecht zerstört hat. Als Fan hat man auch ein bisschen Sorge davor, dass er gegen Khalidov ähnlich erbarmungslos wie beispielsweise gegen Michal Materla vorgehen könnte. Aber mit 41 Jahren wird Khalidov selbst am besten einschätzen können, ob er noch das Zeug hat, seinem jungen Kontrahenten das Wasser zu reichen.
Es könnte sogar einen Rückkampf geben, zumindest würde es Soldic der KSW-Legende zugestehen, sollte er selbst gewinnen. Damit würde feststehen, dass wir Soldic auch im kommenden Jahr bei der besten europäischen Organisation erleben dürfen.
UFC braucht einen wie Roberto Soldic
Seit Soldic 2018 gegen Dricus Du Plessis verlor, hat sich bei ihm einiges geändert. Er weiß mehr den je, dass er perfekt sein muss, wenn er in naher Zukunft in die UFC wechselt. Und die Top-Organisation braucht dringend Kämpfer vom Kaliber Soldic und müsste sicherlich sehr tief in die Tasche greifen, um einen der besten Weltergewichte der Welt unter Vertrag nehmen zu können.
Aber aktuell ist das alles noch Zukunftsmusik. Erst einmal muss der Düsseldorfer KSW-Legende Khalidov besiegen und alles andere wird sich danach zeigen.
Den Kampf könnt Ihr live auf dem Portal KSWTV.com sehen.
KSW 65 Fight Card
Main Event
KSW Middleweight Title
Champion Mamed Khalidov (35-7-2) vs. Roberto Soldic (19-3)
Co-Main Event
KSW Featherweight Title
Champion Daniel Torres (12-4) vs. Salahdine Parnasse (15-1-1)
Featherweight
Damian Stasiak (13-7) vs. Lom-Ali Eskijew (18-5)
Heavyweight
Michal Kita (20-13-1) vs. Marek Samociuk (3-1)
Lightweight
Roman Szymanski (14-6) vs. Mateusz Legierski (7-0)
Welterweight
Adam Niedzwiedz (8-4) vs. Miroslav Brož (12-3)
Light Heavyweight
Damian Piwowarczyk (4-0) vs. Marc Doussis (7-0)
Strawweight
Anita Bekus (4-2) vs. Magdalena Sormova (11-3)
Featherweight
Patryk Likus (1-0) vs. Alexander Loof (2-0)
Bantamweight
Shamad Erzanukaev (0-0) vs. Bartosz Rewera (1-0)