GMC 12 – Kostov und Solmaz furios – Aslaner und Pobivanez überragend

Im Herzen des Ruhrpotts bekamen die Fans in Castrop-Rauxel bei der 12. Ausgabe von GMC am Samstagabend kurzweilige Kost serviert. Viele schnelle Knock-outs, spannende Duelle und zwei Titelkämpfe, ließen die Herzen der MMA-Freunde in der Europahalle höher schlagen.

Kostov neuer GMC-Champion im Fliegengewicht

 Dass Dimitar Kostov etwas auf dem Kasten hat, ist nicht erst seit heute bekannt. Doch am Samstag krönte der in Hamburg lebende Bulgare seine Karriere mit dem ersten großen MMA-Titel seiner Karriere. Kostov begann hoch konzentriert gegen einen Said Eidi, der wie immer selbstbewusst und siegessicher den Cage betrat. Doch es sollte ganz schnell der Abend des Dimitar Kostov werden. Nach kurzem Abtasten kam die erste Rechte vom Bulgaren und im Anschluss fast eine Submission, doch Eidi konnte sich befreien. Nur Augenblicke später saß die zweite Rechte richtig, Eidi ging zu Boden, was Kostov blitzschnell ausnutzen konnte und mit Guillotine Choke abschloss.

Radzhabov holt sich GMC-Interims-Titel im Weltergewicht

Im Main Event gewann Loik Radzhabov den GMC-Interims-Titel im Weltergewicht etwas glücklich durch Split Decicion gegen Damir Mihajlovic. Es war ein Duell das hin und her ging und technisch sehr ansehnlich war. Radzhabov wäre damit der kommende Herausforderer von Titelträger Kerim Engizek. Nur ob es dazu kommt, wird man sehen, der Tadschike ließ zumindest bei Ran Fighting verlauten wieder in seiner eigentlichen Gewichtsklasse, dem Leichtgewicht, antreten zu wollen. Schade, denn Engizek gegen Radzhabov wäre ein mehr als spannendes und ansehnliches Duell. 

Aslaner die Ruhe selbst!

Im Co-Main-Event trafen Ozan Aslaner und Abdurashid Ataev aufeinander. Aslaner startete verhalten und suchte erst die Distanz, während Ataev immer wieder mit Takedown-Versuchen attackierte. Doch Aslaner blieb stets beängstigend ruhig über die gesamte Kampfdauer und rückte von seinem Gameplan nicht einen Millimeter ab. Aslaner wurde zusehends stärker und traf seinen gegenüber aus Berlin immer wieder mit harten Fäusten und holte sich souverän die erste Runde. In der zweiten Runde wollte es Ataev wissen und brachte Aslaner einige Male zu Boden und hatte den Paderborner sogar einmal aussichtsreich in einem Guillotine-Choke. Doch Aslaner befreite sich auch aus dieser Situation, ohne dabei die Nerven zu verlieren. Was auffiel, sind die hervorragenden boxerischen Fähigkeiten von Aslaner, der im Stand technisch eine tadellose Leistung zeigte. In der dritten Runde war es dann soweit: Aslaner schaltete mit einem Leberhaken Ataev aus, der zusammensackte und sofort kampfunfähig war. Eine großartige Leistung eines ungewöhnlichen Kämpfers, der mit Stil und Technik den intelligentesten Kampf an diesem Abend zeigen konnte.

Solmaz und Bockenheimer zeigen den Fight of the Night

Shootingstar Ömer Solmaz und MMA-Spirit-Fighter Marc Bockenheimer zeigten den wohl emotionalsten und besten Kampf des Abends. Über 3 Runden schenkten sich der Hamburger Solmaz und der Frankfurter Bockenheimer keinen Meter. Dabei stach der Frankfurter einmal mehr als der feine Edeltechniker und der Hamburger als der dynamische Powerfighter heraus. Beide deckten sich mit Schlägen ein, Bockenheimer traf dabei häufiger, Solmaz, der seinen Widersacher zweimal zu Boden schicken konnte, dafür härter. Bockenheimer rettete sich in die Pause. Die zweite Runde gehörte zu Beginn wieder dem MMA-Spirit-Kämpfer, doch Solmaz dominierte auch diese Runde und traf häufiger gegen einen Bockenheimer, der viel Herz bewies und nicht aufgeben wollte. Mittlerweile war auch Solmaz gezeichnet und so ging es in die dritte Runde. Beide Kämpfer hielten das Tempo hoch. Bockenheimer versuchte noch einmal alles und kurzfristig sah es so aus, als könnte Solmaz wackeln, doch das Bild bestätigte sich nicht. Wieder dominierte der Hamburger das Geschehen und brachte sein Game am Käfig zu Ende, indem er Bockenheimer wieder hart traf, der diesmal dem nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Bockenheimer war kampfunfähig und so brach der Referee das bis dahin hochklassige Duell ab.

Pobivanez zeigt atemberaubende Performance

Eddi Pobivanez aus dem beschaulichen Kurort Bad Salzuflen zeigte bei seinem Comeback, dass er eigentlich zu den besten Bantamgewichten Deutschlands gehört. Der als Submission-Maschine bekannte SaiyaGym-Athlet kam bis in die Haarspitzen motiviert in den Cage, wo mit Bilal Muradov ein starker und kompakter Gegenspieler auf ihn wartete. Pobivanez kennt man lange schon als athletischen Kämpfer, doch was sich der Ostwestfale in den letzten 11 Monaten seit seiner Niederlage bei Cage Warriors noch einmal angeeignet hat, war allen Ehren wert. Muradov griff immer wieder aggressiv an und versuchte Pobivanez mit Fäusten und Tritten zu erwischen, doch an diesem Abend war Pobivanez eine Nummer zu gut. Zweimal konnte der Ostwestfale Muradov mit eingesprungenem Rear Naked Choke erwischen und der zweite saß dann auch perfekt. Pobivanez sicherte Muradovs Rücken und nach 2:44 Minuten musste der Dresdener abklopfen und Pobivanez hatte einmal mehr in seiner Karriere mit seiner Lieblings-Submission Rear Naked Choke gewonnen.

Koray Cengiz macht kurzen Prozess

Koray Cengiz holte sich in seinem vierten Kampf den dritten Sieg. Sein Gegner war Hamad Abadi, ein brandgefährlicher Striker aus Köln, der an diesem Abend sein MMA-Debüt gab. Abadi machte zu Beginn mehr Druck und versuchte, Cengiz in Bedrängnis zu bringen, der verhalten startete. Doch dann zündete Cengiz den Turbo, deckte den Kölner mit einem Schlaghagel ein und schickte Abadi nach 1:30 Minuten schlafen. Ein typischer Schwergewichtskampf, bei dem Abadi zu unvorsichtig agierte und Cengiz, als der erfahrenere Mann, gleich die erste Möglichkeit zum Sieg ausnutzen konnte.

Vestside Warrior Kopiec frisst Reis auf

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Ein Athlet, den man schon als Amateur im Blick hatte, ist Florian Kopiec. Der Vestside Warrior bekam es bei seinem zweiten Pro-MMA-Kampf mit dem Striker Artur Reis zu tun. Doch von Anfang an war der Recklinghausener Kopiec am Drücker. Er holte sich 5 Takedowns in 5 Minuten, aber agierte dabei teils zu ungestüm und brachte sich auch mal selbst in missliche Lagen. Trotzdem ging die Runde klar an Kopiec.

In der zweiten Runde kam Reis im Stand zu Beginn gut durch, aber kassierte postwendend einen weiteren Takedown. Diesmal übte Kopiec mehr Druck aus und beendete das Gefecht nach 2:52 mit Submission Rear Naked Choke.

Eine starke Leistung konnte auch Felix Schifffahrt gegen Fabian Weißbrot zeigen. Schifffahrt gewann nach 1:51 Minuten in der 1. Runde durch Triangle Choke.

Bei seinem Comeback konnte Soufian Haj Haddou vom Pride Gym einen beeindruckenden KO-Sieg nach 14 Sekunden gegen den Brasilianer Wandenberg Nascimento vom UFD Gym feiern.

Fightclub-Gelsenkirchen-Athlet Jamal Majidi gewann einen hart geführten Kampf gegen Fight- Lounge-Kämpfer Okan Tikici mit Rear Naked Choke in der 2. Runde.

Nach der Show ist vor der Show. GMC veranstaltet am 16.12.2017 in Düsseldorf die 13. Auflage. dann wird wieder Kerim Engizek an Bord sein. Nähere Informationen folgen in Kürze.  

Weitere Kämpfe

Khurshed Kakhorov besiegt Ajmal Sultani durch K.O. (Punch) nach 2:02 in der 1. Runde.

Osama El Zein bezwingt Paul Götte durch Guillotine Choke nach 1:59 in der 1. Runde.

Hamed Faizi besiegt Artin Fazliu durch T.K.O. (Punches) nach 4:13 in der 2. Runde

Fotos: GMC German MMA Championship by Foto Seven Sport