Corona und Kampfsport – Stimmen aus der Szene!
Das Corona-Virus hält seit Beginn des Jahres den ganzen Globus in Atem. Wie überall in der Welt, legte man auch in Deutschland das öffentliche Leben lahm. Die Folgen sind teilweise verheerend, denn der wirtschaftliche Schaden wird selbst Generationen treffen, die noch gar nicht geboren wurden. Neben Gastronomie, Kunst und Kultur ist besonders auch der Sport in Deutschland betroffen. So mussten über Nacht auch unsere geliebten Kampfsport-Gyms schließen. Inhaber kämpfen seither ums überleben und Sportler um ein Stück Normalität. Viele können die Maßnahmen der Regierung nicht verstehen und fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Für uns ein Grund, Stimmen von Betroffenen einzuholen. In diesem Zusammenhang fiel uns auf, dass viele Angst hatten sich zu melden und sich deshalb nur einige wenige aus der Szene getraut haben, unsere Fragen zu beantworten.
Frederik Kretschmer vom Amrani Palace in Oberhausen ist in Deutschland als K-1 Kämpfer und Boxer bekannt und auch als Trainer aktiv. “Freddy”, wie Kretschmer von Fans und Freunden gerufen wird, war sogar selbst an Covid-19 erkrankt und kennt sogar eine Person, die mit dem Corona-Virus gestorben ist.
Zudem haben sich Ilias und Eda Essaoudi gemeldet. Das Ehepaar ist Inhaber des Team Assassin Dorsten und veranstaltet in ihrer Heimatstadt immer wieder Kampfsport-Events. Ilias Essaoudi hat sich zudem als Profiboxer einen Namen gemacht.
Eine weitere Antwort erhielten wir zudem aus der Schweiz von Roland Hatt vom Phoenix Kampfsport Steinhausen.
German Fight News: Für wie sinnvoll erachtet ihr die Maßnahmen der Regierung im Zusammenhang mit dem Corona-Virus?
Frederik Kretschmer: Ich erachte die Maßnahmen als wenig sinnvoll. Den ersten Lockdown konnte ich noch eher nachvollziehen, da man Angst vor dem Unbekannten hatte und erst einmal Erfahrungen sammeln musste, und dort möglichst wenig Risiko eingehen wollte.
Der zweite Lockdown ist für mich in den einzelnen Bereichen schwer zu begründen. Auch das Tragen von Masken an der frischen Luft ergibt für mich wenig Sinn. Es wirkt vieles sehr willkürlich was die Politik macht. Und am schlimmsten finde ich, dass die Politik ihre Entscheidungen so wenig begründet und dem Volk erklärt.
Ehepaar Essaoudi: Die aktuellen Maßnahmen sind unverhältnismäßig und in unseren Augen willkürlich entschieden. Es ist keine klare Linie erkennbar, weshalb immer mehr Gerichte die Verordnungen einkassieren.
Ilias und Eda Essaoudi “Die Maßnahmen sind unverhältnismäßig!”

Welcher Aufwand wurde nach dem ersten Lockdown in euren Gyms betrieben, damit das Training wieder stattfinden kann?
Kretschmer: Ich habe mich an das Hygienekonzept im Gym gehalten. Dies war unter anderem das Tragen der Maske an den Verkehrswegen, Hände desinfizieren, unnötigen Körperkontakt vermeiden und teilweise nicht die Umkleiden zu nutzen. Sonst habe ich keine Maßnahmen ergriffen.
Ehepaar Essaoudi: Nach dem ersten Lockdown haben wir, wie viele andere Unternehmen, in Hygienemaßnahmen investiert. Desinfektionsmittel, Trennwände etc. wurden und werden täglich im Gym genutzt. Dazu wurden die Gruppengrößen angepasst und unsere EDV kostspielig erweitert, um eine lückenlose Nachverfolgung aller Besucher zu garantieren.
Welche Schäden habt ihr durch die zwei Lockdowns erlitten?
Kretschmer: Da ich selber Boxtraining in Oer-Erkenschwick gebe, sind mir durch die beiden Lockdowns Einnahmen weggebrochen.
Ehepaar Essaoudi: Durch beiden Schließungen fehlen uns spürbar neue Zugänge, die eventuelle Abgänge auffangen, um so ein Wachstum zu garantieren. Die Angst und Panik ist spürbar in den Anfragen bezüglich Probetrainings. Der finanzielle Schaden wird sich wohl erst im kommenden Jahr spürbar machen. Nur durch unsere loyalen Mitglieder und deren Zahlungen der Beiträge können wir das Studio am Leben halten.
Eine zentrale Frage ist, wie viele Krankheitsfälle man persönlich im privaten Bereich oder Job erlebt hat. Kennt Ihr Menschen, die an Cocid-19 erkrankt waren oder sind?
Freddy Kretschmer: Ich war selber infiziert!

Ehepaar Essaoudi: Wir hatten bislang niemanden der Krank wurde, einen positiven Test hatte oder sonst mit Corona in Verbindung kam. (Anm. d. Red.: nach Einsendung der Antwort wurde den Essaoudis ein positiver PCR-Test bekannt. Die Person hatte keine Symptome!)
Kretschmer: Ich war selber infiziert. Meine Symptome waren stärkere Kopf – und leichte Gliederschmerzen. Drei Tage hielten die Symptome an. Das fühlte sich so an, als hätte ich am Vortag durcheinander gesoffen.
Ich bin nach drei Tagen sogar zum Arzt gegangen, der keinen Test machen wollte. Erst als ein Arbeitskollege beim Arzt kollabiert ist, wurde bei ihm ein Test durchgeführt, welcher positiv war. Daraufhin haben sich alle Arbeitskollegen testen lassen. Ich wurde knapp zwei Wochen nach meinen ersten Symptomen getestet. Ich wurde noch geringfügig infektiös positiv getestet. Alle meine Kontaktpersonen, die ich angegeben hatte, wurden entweder nicht getestet, da sie keine Symptome hatten oder waren negativ.
Selbst meine Frau und meine Tochter waren zum Zeitpunkt des Tests negativ. Beide hatten zwar kurze Zeit nach mir auch Symptome, aber zum Zeitpunkt des Tests, mehr als 14 Tage nach den ersten Symptomen, waren beide Ergebnisse zweimal negativ. Beide mussten trotzdem für 14 Tage in die Quarantäne. Die Begründung war, dass sie sich ja am letzten Tag meiner Isolierungsmaßnahme bei mir angesteckt haben könnten.
Ansonsten kenne ich mehrere Personen, die positiv getestet wurden. Keiner hatte starke Symptome und niemand benötigte eine Versorgung im Krankenhaus oder hat irgendwelche Folgeschäden davon getragen.
Und wie sieht es mit an Corona bzw. Covid-19 verstorbenen Menschen aus?
Kretschmer: Mein Arbeitskollege, welcher positiv getestet wurde, ist Anfang Oktober 2020 gestorben. In der Sterbeanzeige stand, dass er mit dem Corona gestorben ist und nicht an Corona. Er war 55 Jahre alt, hatte im Jahr 2020 bereits eine OP unter Vollnarkose und mehrere Vorerkrankungen wie Diabetes und litt an Bluthochdruck und war übergewichtig.
Ehepaar Essaoudi: Bisher kennen wir niemanden der an Corona erkrankt, geschweige gestorben ist. Und verwundert es, dass es in den Medien auch stets lautet: an oder mit Corona verstorben. Niemand kann offiziell sagen wie viele Menschen wirklich AN dem Corona gestorben sind.
Roland Hatt: “Maßnahmen sind übertrieben!”
Aus der Schweiz erhielten wir von Roland Hatt von Phoenix Kampfsport Steinhausen eine Meldung.
Roland Hatt: Meiner Meinung nach sind die Maßnahmen des BAG nach einseitigem Recherchieren und einholen von Infos geschehen. Für mich sind die beschlossenen Maßnahmen übertrieben und in keinem Verhältnis. Im Gym und näherer Umgebung gibt es bisher „nur“ leichte Symptome bei positiv getesteten. Also nur Ausfälle durch Anordnungen der Quarantäne. Auch in Partner-Gyms und deren Kontakten hörte ich bis heute noch von keinem Ausnahmezustand oder einer bedenklichen Situation.
Ihr wollt auch Eure Meinung dazu sagen?
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