Liebe Sportkameraden und Boxing Nerds,
zuallererst sei für die Verzögerung um Entschuldigung gebeten: Ich musste mich (in diesem boxerisch strukturschwachen Land) um den Nachwuchsbereich kümmern. Im Jahre 2036 wird unsere Tochter Leonora (geb.09.10.2017) einiges gerade im Punkto Leistungssport bei Olympia geraderücken. Im Moment wechsele ich mehr Windeln, als dass ich mich um die Jungs in der Turnhalle kümmern kann.
Es sind aber einige E-Mails eingegangen und ich freue mich die Diskussion mit euch zu starten. Ich antworte jedem einzeln – es kann allerdings sein, dass der eine oder andere nicht Corner Debate Artikel landet. Guys, keine Kritik, keine Scheu, aber man muss eben eine Auswahl treffen. Schreibt mir alles was Ihr habt an karna@germanfightnews.com
Viel Spass und Ring frei für die erste Runde!
”Auftakt zu was Großem”
David schreibt:
Hi Karni-Banarni!
im Vorfeld des Kampfes Canelo-GGG hat der Kommentator fallen lassen, dass DER Kampf unserer Eltern damals Ali gegen Frazier war und dass wir uns wahrscheinlich später in gleichem Maße an Canelo-GGG erinnern werden. Wie siehst du das jetzt NACH dem Kampf? Hat der für dich die Erwartungen erfüllt? Glaubst du, dass das der „Auftakt zu was Großem“ wird? Eine krasse Trilogie oder so? Ich hab persönlich gar nicht so viele Kämpfe gesehen, daher wenig Vergleichsmöglichkeiten, aber wenn ich zum Beispiel an den ersten Ward-Gatti Kampf denke, dann war das irgendwie ein derberer Schlagabtausch.
Gruß und Kuss
David
Hi David,
danke für deinen Beitrag und für die kreative Anrede. Mein Sohn (3) würde es lieben und mich fortan auch bei formalen Terminen vor anderen Menschen so nennen. Sei bitte vorbereitet und habe für ein etwaiges Treffen Handschuhe dabei, damit wir uns neben einem grammatischen Rodeo auch im Ring Geviert duellieren können. 😉
Ich finde deine Aspekte wichtig und will darauf eingehen. Lass mich ein paar Punkte voranstellen: erstens gibt es kaum einen Sport wo nicht mehr Hab-ichs-dir-nicht-gesagt-Typen (Copyright bei Nerd-Kollega Sebastian für „Told-You-So Guy“) und Hypebuster. Der zweite Punkt ist, dass im Boxen des Nachbars Garten immer grüner ist. Großvaters Garten ist ein Paradies! Man hört immer und immer wieder Sätze ala „Was würden Tyson und Holyfield mit den Klitschkos den Ringboden aufwischen…“ und „Was würde Sugar Ray Robinson mit Mayweather machen“. Dabei werden die sich über die Jahre ändernden Regeln, die Trainingsmethoden (Boxen ist hier natürlich konservativ) und auch die Rezeption außer Acht gelassen. Mit Rezeption meine ich Dinge wie Scoring, aber auch Berichterstattung und Verbreitung von Sportarten. Nimm einfach Tysons Gegnerschaft und stelle diese in Relation zu der Gegnerschaft von… nein! Dieses Sakrileg rühre ich hier nicht an.
Dann kommt da noch eine beindruckende Wahrnehmungskreativät deutscher mit dem Boxsport assoziierer „Experten“ hinzu. Was da teilweise verzapft wird ist hanebüchen. Da wird der Heimboxer hochgejazzt bis zum Erbrechen und wenn der bemühte Moderator AKA Boxexperte dann irgendwann (von der internationalen Presse oder vom fachkundigen Publikum einen Informationszettel souffliert bekommt) ändert sich plötzlich der Tenor und der Kommentator verkündet verkniffen: “Auf meinem Punktzettel steht es unentschieden.“) Punktezettel transparent machen, Fehlanzeige. Die Übertragungen Übersee sind qualitativ besser, aber das steht auf einem anderen Blatt. Dieser Experten Aspekt zielt auf dein (sinngemäßes) Zitat, dass wir uns im gleichen Maße an Ali-Frazier erinnern würden, wie an Alvarez/Golovkin aus der Vorberichterstattung. Geht bei zwei Aspekten am Thema vorbei. Zunächst mal geht es um verschiedene Gewichtsklasse: Meiner Meinung nach hatte das Schwergewicht schon immer (bis auf Ausnahmen) eine, wie in Randgewichten übliche – nicht ganz so hohe Leistungsdichte. Ein weiterer wichtiger Punkt, der dem Vergleich auch etwas Wertigkeit nimmt, ist das Karrierelevel: Ali und Frazier waren (auch außerhalb Großvaters Garten) Superhelden. Beim „Thrilla in Manila“ waren Sie in Ihrer Prime, hatten Ihre Geschichten und Superfights gehabt. Wie will man einen „Rumble in the Jungle“ nach mehreren Aspekten wie sportlichem Wert, Brisanz und Spannung und persönliche Animosität noch in den Schatten stellen? Ein besserer Vergleich wäre vielleicht Hagler/Leonard, aber so ganz passt das auch nicht. Auch wenn Parallelen da sind: SRL ließ mit seinem Rücktritt Marvin Hagler so lange warten, um dann in einem unentschiedenen Kampf das Urteil zu erhalten. Er war die A Side und Hagler wollte man nicht unbedingt gerne boxen. Aber auch hier erreicht ein Alvarez nie im Leben von der Legacy her einen Sugar Ray Leonard und Golovkin ist einfach nicht so gut wie Hagler, wobei dieser bis auf Hearns und Duran auch keine bessere Gegnerschaft aufzuweisen hatte. Nun ja, aber mit Duran und Hearns hatte Hagler eben seine Signature Fights.
Aber zurück zum Kampf GGG/Alvarez: Das war ein guter Mittelgewichts Kampf, aber er gehört in meinen Augen nicht in die Reihe. Dafür war er einfach zu unspektakulär: Keine Niederschläge, keine Dominanz, kein/wenig Prefight Hype. Es wird kein Hearns/Hagler werden, aber denk an Großvaters Garten und die Told-you-so Guys: Golovkin und auch Alvarez sind besser als Sie von den Nerds gemacht werden, aber erfinden kann man die Signature Fights nicht. Canelo/GGG 1 war erstmal keiner. Ich will nun nicht den Job der Promoter machen, aber das könnte im Rückkampf natürlich noch was werden. Mal angenommen Golovkin gewinnt durch TKO, dann wäre dies sicher eine mögliche Peripetie und es würde auf eine Boxkatharsis für uns Enthusiasten vom Hurt Game hinauslaufen. Wir reden hier allerdings von der Zukunft. In der Gegenwart hat Canelo den wichtigsten Kampf seiner Karriere verloren (Mayweather) und Golovkin hat zwar das Mittelgewicht gut ausgedünnt, aber in einer schwächeren Phase und wurde gerade um seinen knappen Sieg im wichtigsten Kampf gebracht. Gespannt sein können wir schon wie es weitergeht. Ich gehe davon aus, dass es zu jeder Fandynastie die Die-Hart Fans gab, deren Hobby Nr. 1 ist und war den neuesten Typen in der Stadt als Hype zu identifizieren.
Gatti/Ward hattest du genannt: Das waren auch krasse Fights, aber das lag weniger an der übergeordneten Qualität, als an dem Kämpferherz und dem Willen der Protagonisten. Die Jungs jetzt einzuschätzen ist gemein, aber beide schaffen die Top 100 All Time nur knapp.
Was also jetzt der Kommentator vor Alvarez/Golovkin mit Anleihen bei den Klassikern so erzählt hat ist Quatsch, aber es könnte natürlich noch ein Klassiker daraus werden. Ich denke auch, dass man die Charlo Brüder, Errol Spence und einige andere aus der zweiten Reihe (nochmal) aufeinander loslassen sollte. Mittelgewicht formt sich aktuell.
Danke für deine Mail – lass uns im Fluss bleiben! Bis bald in der Corner.
”MMA läuft dem Boxen den Rang ab”
Hi NO-GL schreibt:
Hallo Karna,
zunächst möchte ich mich bei dir bedanken, dass du Boxsport-Interessierten die Möglichkeit bietest sich auszutauschen bzw. den Inhalt der Diskussion zu lenken.
Mich persönlich treiben weniger aktuelle Kämpfe und deren Abläufe und Finessen um, sondern allgemeine Entwicklungen im Boxsport. Zum Beispiel würde mich deine/eure Einschätzung dazu interessieren, ob der Deutsche Boxsport eine Fehlentwicklung im Profibereich durchlaufen hat, indem zu viele Talente aus dem Ausland eingekauft wurden?
Weiter möchte ich mal die folgende steile These in den Ring stellen: MMA läuft dem Boxen in den nächsten Jahren den Rang ab. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen hat das Boxen im Deutschen-TV an Strahlkraft verloren und fristet ein Dasein als Nischensport. Zum anderen haben die MMA’ler es besser verstanden auf den derzeitigen Crossfit Hype aufzusatteln.
Vielen Dank für deine Gedanken dazu…
Grüsse
NO-GL
Hi NO-GL,
danke erstmal für das Dankeschön! Lass uns mal sehen was wir aus dem Medium filtern können. Ich finde die Diskussionskultur in Deutschland braucht Erfrischung und ich finde so Oldschool-Leserbriefe fresh (paradox, oder?). Dir gebührt Dank für die für die Mail. Ich freue mich über die Diskussion. Zu deinen Punkten:
Zum Beispiel würde mich deine/eure Einschätzung dazu interessieren, ob der Deutsche Boxsport eine Fehlentwicklung im Profibereich durchlaufen hat, indem zu viele Talente aus dem Ausland eingekauft wurden?
Deutscher Boxsport – Fehlentwicklung – Profibereich. Haha, jo: Aus diesen Stichworten kannst du ein Buch, wenn nicht sogar eine Bücherwand füllen. Angefangen bei den ganzen Papierchamps, die in Ihrer gesamten Laufbahn nicht einen Gegner von Format geboxt haben (Nein, Juergen Brähmer, ich meine dich natürlich nicht.) und die die deutlichen Niederlagen gegen mediokre Gegnerschaft als knappe Punktsiege geschenkt bekommen.
Jetzt hast du dich explizit auf die „falsch eingekauften Talente“ bezogen, wobei ich nicht ganz sicher bin, was genau gemeint ist. Ich nehme an, du meinst das Problem der Biodeutschen Boxer oder dass man eben diese gemeinsam mit Sherlock Holmes und Lupe suchen muss. Das ist eine Vermarktungsmisere, die jahrelange Tradition hat und von den Promotern sehenden Auges hingenommen wurde. Boxen wird mit Unterwelt assoziiert: der Durchschnittsboxer macht die Türen in Diskotheken und treibt ausstehende Summen ein und besonders schlau ist er auch nicht. Schon klar. Dann haben die Promoter entweder offenkundige eigene Probleme, werden angeschossen oder führen einen florierenden Boxstall (mit Golovkin auf der Ersatzbank, während Kentikian Hauptkämpferin ist) in die Insolvenz. To make a long story short: Die Mütter in Deutschland wollen nicht, dass Ihre Töchter oder Söhne boxen.
Andersrum: Idealerweise würde es ja in den (am DBV angeschlossenen) BoxVEREINEN (Beitrag: 10 €/mtl und Leistungsgruppe) beginnen, da bildet man Boxer aus, führt Sie zu Titeln in der Jugend, Meisterschaften, Kader, Internationale Erfahrung, Olympia und dann nach Ruhm und Ehre meinetwegen ein professionelles Altenteil. Aber da haben wir nach der Wiedervereinigung nie an das Potential und die technische/wissenschaftliche Herangehensweise der jungen Bundesländer anknüpfen können. Boxen hatte (aus sozioökonomischen, bildungspolitischen Gründen) nie den Stellenwert wie in den USA oder den Sowjet-Satellitenstaaten. Also hat der Sport einen schlechten Ruf, wird nicht gefördert und die Eintrittsbarrieren werden durch Stigmatisierung hoch gesetzt. Wer soll es jetzt machen? Richtig, Migranten. (Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin selbst Migrant und meine dies nicht wertend.) Viele (Süd-)Osteuropäer und Zentralasiaten erhielten eine ganze andere Sozialisation – Nein, nein, auch hier bitte kein Aufschrei: Ich meine dies rein sportlich im Sinne von „Sportsozialisation“ wegen des Stellenwerts des Boxsports – und schlüpften easy in diese Lücke. Du liest es selbst heraus, man kann darüber einfach unglaublich viel schreiben und diskutieren. Malte Müller Michaelis hatte die Jungs mal die Generation „Plastiktüte“, da Sie damals als Sparringspartner für die „Granden“ vor Sauerlands Gnaden eingeladen wurden und Ihre Sportsachen in Plastiktüten dabeihatten, überzeugten und in Lohn und Brot überführt wurden. Avetik Abrahmian AKA Artur Abraham oder Muhamer Hukic, der alle weghuckt.
Was müssen wir tun? Konsequent das olympische Boxen vermarkten, Fördermittel in den nicht kommerziellen Sport stecken und diese auch umlagern, so dass die Sportler merken wofür Sie kämpfen. So kurzfristig geht wenig – In der Mittelfrist ent-stigmatisieren, aus dem Promotion-Teufelskreis der noch böseren Bösewichte herauslösen und das Faustfechten zurückbringen. Amateurboxen wieder gross und stark machen, Boxen im Schulunterricht. Wunsch und Sehnsucht nach Pokalen und der großen Herausforderung wecken. Ich schreibe dazu mal einen Artikel! Dann melde ich mich bei dir!
MMA läuft dem Boxen in den nächsten Jahren den Rang ab. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen hat das Boxen im Deutschen-TV an Strahlkraft verloren und fristet ein Dasein als Nischensport. Zum anderen haben die MMA’ler es besser verstanden auf den derzeitigen Crossfit Hype aufzusatteln.
Haha, ja. Das hört man immer wieder. Aber Digger, auch Federball oder Tischtennis nehmen dem Artverwandten Tennis ja nichts weg. MMA hat eine super Entwicklung hingelegt, aber was du sagst sehe ich so nicht.
Ich denke, dass neben Tradition, der Regelhaftigkeit des Boxens, die Kultur drumherum (Hemingway hat geboxt) und der Höhen und Tiefen des Boxsports, der seit Implementierung der Queensberry Regeln immer solche Endzeit Stimmungen durchmacht. Auch die Entwicklung spricht eine andere Sprache. So traurig es ist, die Casual-Event Fans bekommst du nur übers Schwergewicht oder so schillernde Kämpfe wie Mayweather gegen XYZ ans TV Gerät, und da ist doch im Moment einiges im Gange. Ich denke eher, dass wir (Boxdeutschland) sich einiges bei Showtime, HBO etc abschauen wird. Gieriger weise wurde mit PPV bereits begonnen – jetzt muss die Qualität der Berichterstattung nachziehen. Ein Beispiel: Rundenscorings werden in DE von den Kommentatoren AKA Experten nicht angeboten, dann werden die einzelnen Runden nicht begründet und so kommt ein weiteres Urteil der Casuals hinzu: Unfaire Fehlurteile im Boxsport. Denn nicht selten erlügt sich der Experte das gekaufte Urteil. Ich glaube, dass dies einen großen Schaden hat. Ich bin wieder ausgeschweift, aber ich denke, dass der PPV Markt mit RAN Fighting und DAZN schon vorgfühlt wurden und dies noch seinen Weg gehen wird. Mayweather/Pacquiao, Wladi/AJ, WBSS, Mayweather/Irischer Spassvogel, Golovkin/Canelo. Jo, Crossfight Hype, Bärte und die allerengsten Röhrenjeans dürfen natürlich nicht fehlen, und diese Errungenschaft möchte ich den MMAlern nicht nehmen. Du sagst es ganz richtig, Hype: daraus wird was oder auch nicht. Ich kann den Sport nicht gut einschätzen, aber da wechseln Ringer und Judokas hin und für mich ist das Können nicht transparent.
Das mag jetzt hämisch klingen, aber in gentrifizierten Stadtvierteln ist das Rollen auf den Matten so schick-slick geworden und ich würde nicht vom Glauben abfallen, wenn es bald die Möglichkeit gäbe sich im Tattoostudio einen Satz Blumenkohlohren zu kaufen. Spaß beiseite, ich bleibe halt Boxer.
des Weiteren gibt es kaum einen Kampfsport wo du von der Rhein-Ruhr-Wupper Meisterschaft bis zu den Olympischen Spielen einen durchgängigen Qualifikations-Stream hast. Im Ringen vielleicht? Im DBV und bei der AIBA läuft vieles doof, weil da einfach vieles läuft. Jedes Wochenende in allen Turnhallen aller Städte sind kleine Turniere. Boxen ist nur in der Wahrnehmung tot – in eben dieser ist MMA natürlich viel präsenter.
Was ich aber super fände, wenn sich das dicke, fette und selbstgerechte Boxen (war ich etwa gerade auch so?) gerade im Amateurbereich was Veranstaltungen und deren Vermarktung angeht ein minibisschen an den Galen der MMA Leute orientieren würde. Wäre ganz geil, ein wenig Lichteffekt, Sound und sogar ein buntes (!) Plakat zu Meisterschaften zu haben. Mehr zu essen als ein belegtes Brötchen wäre auch grandios.
Vorschlag: Wir sprechen nochmal, wenn sich ein Boxer in das Oktagon eines MMAler stiehlt und nach einer KO Niederlage einen dreistelligen Millionenbetrag mit nach Hause nimmt.
Versteh mich nicht falsch: Ich empfinde keine Häme oder Überheblichkeit gegenüber Mixed Fightern, Sie trainieren unheimlich hart, sind saugute Generalisten und auf der Straße will ich einem Mixed Fighter mit Blumenkohl Ohren nichts Böses: geht schief. Aber es ist einfach eine andere Sportart. Wechselt ein Fan von Fussball wegen Sepp Blatter zum Handball? Ich finde wir können uns ganz gelassen darauf einigen, dass es beide Sportarten (und Wechsler zwischen Ihnen) immer geben wird und es seine Daseinsberechtigung hat.
Danke Digger für deine Mail und schreib mir wieder.
Boxen ist nur noch ein Geschäft
Jörg Walter aus Berlin:
Hallo Karna,
ich möchte mich zu zwei Themen äußern und dabei vielleicht etwas ausholen.
Das Duell McGregor Mayweather liegt jetzt einige Zeit hinter uns. Was hat es dem Boxen gebracht? Ich finde nichts und MMA hat nicht mehr Ansehen dadurch gewonnen. Bei mir ist nur ein bitterer Beigeschmack übrig geblieben, dass Boxen nur noch Geschäft ist. Auch wenn die MMA Fans es nicht glauben wollen, der Kampf war abgesprochen, Mayweather hätte McGregor in Runde 1 oder 2 K.o. schlagen können, er hat ihn aber mit Absicht stehen gelassen. Plötzlich habe ich mich gefragt, ob andere Boxduelle ähnlich gelaufen sind und wenn ja, welche. Mir ist direkt Wladimir Klitschko gegen David Haye in den Sinn gekommen. Der Kampf damals war fast körperlos, ohne nennenswerte Aktionen, beide Boxer waren nicht intressiert daran, dem anderen weh zu tun. Im Vorfeld gab es ein monatelanges Hin und Her, es wurde viel Wind gemacht. Dadurch wollte jeder den Kampf sehen. Wie zuletzt bei McGregor Mayweather.
Plötzlich hinterfrage ich vieles, nicht nur Boxen, sondern den ganzen medialen Sport. Alles ist ein Geschäft, daher vieles nach Drehbuch abgesprochen.
Canelo vs Golovkin
Canelo gegen Golovkin ist auch jetzt länger Geschichte. Was ist da übrig geblieben? Bei mir zumindest

Floyd Mayweather outclassed Conor McGregor with a 10th-round stoppage on August 26 to win their money-spinning superfight and clinch his 50th straight victory. / AFP PHOTO / John Gurzinski (Photo credit should read JOHN GURZINSKI/AFP/Getty Images)
offene Fragen. Konnte Golovkin nicht mehr? Er wirkte physisch Alvarez zeitweise überlegen, aber dann wieder technisch unterlegen. Zumindest hat Canelo, von dem ich bis zu diesem Duell nichts hielt, mich jetzt mehr überzeugt. GGG hat einiges von seiner Dominanz eingebüßt oder er hat Canelo auf die leichte Schulter genommen. Auch hier offene Fragen und eine offene Rechnung. Da wird Teil 2 kommen wie das Amen in der Kirche. Ich hoffe dann, dass Golovkin Canelo ausknocken kann und als ganz Großer abtritt.
Kurz zur WBSS
Interessiert mich nicht besonders. Aber was war das mit Öner und seinem Rambo Avni Yildirim? So viel Palaver, so viel Wind, Boxen1 hat über nichts anderes mehr berichtet und dann das Fazit: Gott sei dank! Ich mag weder Eubank noch Yildirim, aber gewonnen hat der bessere Boxer.
Zur AIBA noch etwas. Betrüger Betrüger Betrüger. Ich gucke mir den Mist nicht an.
Danke für diese Möglichkeit sich äußern zu dürfen. Ich wünsche euch mit der Box Debatte viel Erfolg.
Gruß aus Berlin
Jörg Walter
Servus Jörg,
Grüße in die Hauptstadt und danke für deine ausführliche Mail. Lass mich auf die Abschnitte eingehen und dir antworten.
Das Duell McGregor Mayweather liegt jetzt einige Zeit hinter uns. Was hat es dem Boxen gebracht? Ich finde nichts und MMA hat nicht mehr Ansehen dadurch gewonnen. Bei mir ist nur ein bitterer Beigeschmack übrig geblieben, dass Boxen nur noch Geschäft ist. Auch wenn die MMA Fans es nicht glauben wollen, der Kampf war abgesprochen, Mayweather hätte McGregor in Runde 1 oder 2 K.o. schlagen können, er hat ihn aber mit Absicht stehen gelassen. Plötzlich habe ich mich gefragt, ob andere Boxduelle ähnlich gelaufen sind und wenn ja, welche. Mir ist direkt Wladimir Klitschko gegen David Haye in den Sinn gekommen. Der Kampf damals war fast körperlos, ohne nennenswerte Aktionen, beide Boxer waren nicht intressiert daran, dem anderen weh zu tun. Im Vorfeld gab es ein monatelanges Hin und Her, es wurde viel Wind gemacht. Dadurch wollte jeder den Kampf sehen. Wie zuletzt bei McGregor Mayweather.
Plötzlich hinterfrage ich vieles, nicht nur Boxen, sondern den ganzen medialen Sport. Alles ist ein Geschäft, daher vieles nach Drehbuch abgesprochen
Thema Ansehen: Da hat ein alter Boxer gegen einen Novizen durch TKO gewonnen. Da hat sich nichts verändert durch den Kampf. Es wurde eine Menge Geld verdient und die Casuals halten Mayweather weiter für das Maß der Dinge. Errol Spence und Golovkin hätten keine zwei Runden gebraucht – aber würden auch einen aktuellen Mayweather besiegen. Ich wiederspreche nicht, dass Mayweather hätte in einer Runde gewinnen können, aber dafür hätte er all-in gehen müssen. Mayweather ist auch eher ein Slow-Starter, der erstmal schaut, was der Gegner für Tools, Power und Lücken aufweist. War eigentlich ein typischer May-Kampf. Ein Freund sagte was Cooles: „Mayweather gewinnt schon lange keine Kämpfe mehr, er verliert Sie aber einfach nicht.“
Haye hat gegen Wladimir vermieden zu kämpfen, weil Wladi einfach Power hat. Das war einfach Feige, insofern man das bei Boxern sagen kann und darf. Boxen ist mit Todesangst verbunden. Ich habe beim ersten schauen ein engeres Gefecht gesehen als die offiziellen Scorcards, da Klitschko halt auch einen Bremsstreifen in der Hose hatte und wenig schlug, aber dennoch ein wenig mehr als Haye. „Nicht interessiert einander weh zu tun“ würde ich umformulieren in „sehr an eigener körperlicher Unversehrtheit“. Wowa hat zudem mehr gehauen, also über den Jab den Kampf gewonnen. Ich würde das nicht so plakativ sehen: Es ist nicht abgesprochen, aber der eine greift die Kohle, will den Sieg nicht um jeden Preis und der andere will den KO nicht erzwingen, er könnte sich dabei ja verletzen. Zudem hatte sich Haye ja am kleinen Zeh verletzt. Aua, Aua. Natürlich haben wir hier eine dicke Verarsche am Zuschauer, die sich die Schmierenkomödie bei RTL namens Vorberichterstattung ansehen mussten. Himmel Hilf, was ein garstiges Theater. Lass uns aber nicht mehr so viel von Haye und so reden. Schwergewicht ist eh nicht so meins. Ist jetzt irgendwie netter (bessere Kämpfe?), aber irgendwie hat der nette Anthony (fragt Khans Frau!) den netten Wladimir abgelöst. Mal sehen wann Anthony Joshua diesen staksigen Footballspieler Wilder vor die Fäuste bekommt. Wilder hat doch im gefühlten Kampf 100 langsam Gegner mit positivem Kampfrekord.
Canelo vs Golovkin
Canelo gegen Golovkin ist auch jetzt länger Geschichte. Was ist da übrig geblieben? Bei mir zumindest offene Fragen. Konnte Golovkin nicht mehr? Er wirkte physisch Alvarez zeitweise überlegen, aber dann wieder technisch unterlegen. Zumindest hat Canelo, von dem ich bis zu diesem Duell nichts hielt, mich jetzt mehr überzeugt. GGG hat einiges von seiner Dominanz eingebüßt oder er hat Canelo auf die leichte Schulter genommen. Auch hier offene Fragen und eine offene Rechnung. Da wird Teil 2 kommen wie das Amen in der Kirche. Ich hoffe dann, dass Golovkin Canelo ausknocken kann und als ganz Großer abtritt.
Endlich reden wier wieder über echtes Boxen. 😉 Konnte Golovkin nicht mehr? Er boxte eigentlich wie immer. Ich finde die Physisch-Technisch Dichotomie zu einfach. Das war doch ein bisschen mehr. Alvarez war in meinen Augen körperlich fast überlegen und hat umgeschaltet und wie erwartet schnellkräftig gekontert. Ein Move, der mich sehr überrascht hat, und vor allem, dass er nicht von Golovkin pariert wurde, war der „Nicht-Sidestep“. Da hat Alvarez auf dem linken Fuß gezirkelt, ohne vorher den Schritt raus zu machen. Golovkin hat jedes Mal seine rechte gerade 2 Centimeter danebengehauen, oder einen Streifschuss gelandet. Hier hätte Er einfach einen langen Haken bei dem der Daumen nach unten zeigt schlagen können. (Ja, Ja. Einfach.) Hat er nicht gemacht. Für mich hat Golovkin das Ding close but clear gewonnen. Remember: Every Round is a fight und die Mehrzahl der Runden hatte GGG.
Ich glaube, dass die Verhandlungen für den Rückkampf laufen und wir sollten mal schauen, wann der Kampf kommt. Je früher, desto besser für Golovkin. Abel Sanchez sollte auch endlich mal einen Memo Heredia oder so ins Camp einladen, damit Golovkin zeitgemäße Nahrungsmittelergänzung erhält. Man schaue sich Alvarez und stelle fest: Er isst scheinbar mehr Proteine. Nicht falsch verstehen, ich wünsche mir kein Doping oder so, aber Golovkin sollte nochmal intensiv an dem Thema Schnelligkeit/Schnellkraft/Kraft arbeiten. Er sollte versuchen alle Tools für 4-6 harte Runden mitzubringen. Der Rest passiert schon. Alvarez kann einen Karrierekampf machen, und seine Legacy zementieren. Es ist ein Klassiker, dass ein alternder Golovkin den Kampf nicht bekommen hat und jetzt nochmal ranmuss. Eine detaillierte Prediction kommt dann kurz vorm Kampf. Ich fände super, wenn beide einen Kampf zwischen schieben, aber das hilft Golovkin nicht und ist vermutlich auch nicht in Alvarez Interesse.
WBSS – Interessiert mich nicht besonders. Aber was war das mit Öner und seinem Rambo Avni Yildirim? So viel Palaver, so viel Wind, Boxen1 hat über nichts anderes mehr berichtet und dann das Fazit: Gott sei Dank! Ich mag weder Eubank noch Yildirim, aber gewonnen hat der bessere Boxer.
Boah, Eubank Jr. und Sr. wünscht man Herpes, oder? Aber man muss neidlos anerkennen, dass Eubank eine krasse Entwicklung gemacht hat und v.a. nicht mehr so viele unnötige Dinger in seinem Nahdistanz Banging nimmt. Er hat Yilderim sehr, sehr einfach entzaubert und zwar indem er einfach einen Schritt auf Ihn zu gemacht hat. Durch Juniors Schritt rein, die linke Seite mit der Schulter blockiert und teils ein wenig halten war Avni völlig ratlos und stand einfach rum. Es besteht nämlich ein großer Unterschied zu einem Infight Könner und einem Marschierer, der immer die Halbdistanz sucht. Zudem saßen die Aufwärtshaken von Eubank Jr. immer gut. So könnte dieser aalglatte neue Pretty Boy das Turnier gewinnen. Das Verhalten der Fans in der Halle war allerdings mega peinlich. Siehe oben: Wieder drei Mütter mehr, die Ihre Jungs nicht boxen sehen wollen.
In der WBSS wird eher das Cruiserweight Turnier spannend. Dorticos und Gassiev schaue ich mir bestimmt genauer an. Generell: Zustimmung, aber das CW könnte noch geiles bringen.
Zur AIBA noch etwas. Betrüger Betrüger Betrüger. Ich gucke mir den Mist nicht an.
Das kann ich so nicht durchgehen lassen. 😉 Hier würde ich die Offiziellen und das sportliche Trennen. Genauso im DBV: Funktionäre und Sportliche Leiter müssen getrennt werden. In Korporatistischen Verbänden, wo Vereine, Institutionen, Politik und Privatwirtschaft ineinandergreift geht immer viel Rollenkonflikt ab. Entschuldige meine bauernschlaue Ausdrucksweise.
Im olympischen Boxen werden andauernd Turniere durchgeführt. Bei den großen Turnieren geht es ab Vorrunde los. Mal ganz abgesehen, von den nationalen Qualifikationen. Die Teilnehmer sind (relativ) legitim. Jetzt nimm das olympische Turnier mit ca. 7-8 Fehlentscheidungen von denen 3-4 signifikant waren. Alter, das bekommen die Promoter in Deutschland auf einer Card hin. Ich spiele hier nicht die Unschuld vom Lande und verharmlose diese Problematik nicht, aber es ist eine Frechheit, wenn man sich das Triumpfgeheul der Profis über eine misslungene AIBA Veranstaltung reinzieht. Zumindest weiß man bei der AIBA WM der Herren in 69 oder 75 KG, dass dieser Titel nur einmal da ist. Ich bitte dich, diese Entscheidung zu überdenken: schau dir olympisches Boxen an. Es ist das beste, reinste Boxen. Abbass Barraou in einer Turnhalle im Niederrhein schaue ich mir lieber an als diverse Profis – hat man doch bei den letzten olympischen Spielen gesehen. Waren keine tollen Profis dabei, aber gerissen haben Sie fast nichts.
Funktionäre missbrauchen häufig Ihre Macht. Das ist leider menschlich und wir (jo, du und ich) müssen viel tun und verändern. Das funktioniert nur über Vereine.
Danke für diese Möglichkeit sich äußern zu dürfen. Ich wünsche euch mit der Box Debatte viel Erfolg.
Gruß aus Berlin
Jörg Walter
Danke Jörg. Wir tun unser Bestes und Ihr ja auch! Danke für deinen Beitrag.
”Punktrichter an Wetten beteiligt? ”
Sergej Ivanovic Wotschel (Profiboxer) schreibt:
Mayweather VS MC Gregor
Es war kein richtiger Boxkampf. Der Name „guter deal“ passt besser dazu. Mehr braucht man auch dazu nicht sagen.
Die WM in Hamburg brachte schon ein paar gute Kämpfe mit, doch ob alle Boxfans sie mitbekamen ist fraglich. Leider ist sie so schnell und spurlos vorbeigeflogen, dass sie nicht wirklich heiß diskutiert wird. Die Erwartung war größer.
Golovkin VS Alvarez
Aus meiner Sicht ein Klasse Match mit tollen Aktionen von GGG und geiler Defensive von Canelo, die nicht ohne Antwort blieb.
118:110 ist natürlich lächerlich und spricht dafür, dass vermutlich auch die Punktrichter an Wetten beteiligt sein können. Remi geht in Ordnung und ich bin durstig nach einem Rematch der beiden!
WBSS ist ein cooles Turnier. Leider nur in zwei Gewichtsklassen. Meine Favoriten sind Usyk und Groves.
Im Kampf Rigondeaux VS Lomachenko sehe ich den Ukrainer klar vorne und gönne ihm persönlich den Sieg. Er wird den Kubaner aus der weiten Distanz ausboxen und wahrscheinlich nach Punkten gewinnen.
Viele Grüße
Sergej Ivanovic Wotschel
Hi Sergey,
zuallererst wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg bei deiner Profilaufbahn und freue mich über deine Einsendung!
Mayweather VS MC Gregor
Es war kein richtiger Boxkampf. Der Name „guter deal“ passt besser dazu. Mehr braucht
man auch dazu nicht sagen.
Absolut. Gerade für jemanden wie dich, der mit professionellem (ernsthaftem!) Boxsport Geld verdienen möchte finde ich die Bewertung fair. Das sind Summen, die doch schon pervers anmuten. Ich denke dann immer wieviele Boxturniere mit Klasse Athleten mit grossartigem Repertoire und Skills man mit dem Geld zusammenstellen könnte. Rigondeaux und Donaire haben für den Zuckerkampf damals nicht ein Hundertstel davon bekommen. Wie du gesagt hast: Deal. Das ist Business und hier zählen die Regeln der Ökonomie, des Marketings und von Angebot und Nachfrage. Sportlicher Wert ist egal. Da sieht man beim Chemie Pokal viel bessere Boxer.
Die WM in Hamburg brachte schon ein paar gute Kämpfe mit, doch ob alle Boxfans sie mitbekamen ist fraglich. Leider ist sie so schnell und spurlos vorbeigeflogen, dass sie nicht wirklich heiß diskutiert wird. Die Erwartung war größer.
Ich habe weiter oben schon was zur Vermarktungsmisere der AIBA und der Untergliederten nationalen Verbände geschrieben – hier kann man nur nochmal ein Ausrufezeichen hinter schreiben. Ich würde mich freuen, wenn man olympisches Boxen wie Profiveranstaltungen vermarktet. Da sind Kämpfer, die mit hunderten von Kämpfen Hochleistungssport auf technisch brillantem Niveau zeigen und wer überträgt es? Genau. Keiner. Teilweise hat man bei Boxern die mehr als 100 Kämpfe haben das Gefühl das Ganze findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Hochschulmeisterschaften in Marburg waren so. Toller Sport, klasse Kämpfe vor 10 Zuschauern. Ich fands gut und war dadurch nah am Wettkampf, aber für die Geschichte dieser Sportart ist die Veranstaltung nicht im Gedächtnis. Schade.
118:110 ist natürlich lächerlich und spricht dafür, dass vermutlich auch die Punktrichter an Wetten beteiligt sein können.Remi geht in Ordnung und ich bin durstig nach einem Rematch der beiden!
Fast so wie C.J. Ross bei Canelo gegen Mayweather. Unglaublich. Da fragt man sich wirklich, ob man nicht das gesamte Judge Konstrukt reformieren sollte. Das ist doch ein Skill Problem. Rematch, ja. Es gibt hier allerdings ein Sprichwort: Father Time is undefeated und Golovkin hat in seinen letzten Kämpfen viel gegeben und ich bin nicht sicher, wie viel er sich noch steigern kann. (s.o) Alvarez hat hingegen schon überrascht und die beste Performance seines Lebens gezeigt. Sergey, wir sprechen uns beim Rematch und fachsimpeln.
WBSS ist ein cooles Turnier. Leider nur in zwei Gewichtsklassen. Meine Favoriten sind Usyk und Groves.
Bei Usyk bin ich bei dir: Mit welcher Leichtigkeit er Huck besiegt hat und wie er da die Schlaghärte variiert hat. Das ist schon gut und skillhaft. Huck ist jetzt natürlich ein etwas einfach angelegter Boxertyp und man musste kein Hellseher sein, um die Deklassierung zu erahnen, aber diese Demütigung war heftig. Wenn Gassiev an Dorticos vorbei kommt freue ich mich sehr auf den Kampf gegen Usyk im Finale. Sehe das ganze 60/40 pro Usyk. Gassiev steigert sich allerdings noch von Kampf zu Kampf. Hinter diese Einschätzung mache ich also ein Fragezeichen, da ich Usyk auch noch nichts hartes habe nehmen sehen.
Groves sehe ich gegen Eubank Junior aber nicht mehr zwangsläufig hinten. Er schlägt Schlagzusammensetzungen von 4-5 Schlägen und ist nichtmehr so nachlässig in der Deckung. Er ist Turnierfavorit, aber ich würde es Groves wünschen. Er hat auch Sympathiepunkte bei mir wegen der Reaktion auf den tragischen Gutknecht Kampf geholt.
Im Kampf Rigondeaux VS Lomachenko sehe ich den Ukrainer klar vorne und gönne ihm persönlich den Sieg. Er wird den Kubaner aus der weiten Distanz ausboxen und wahrscheinlich nach Punkten gewinnen.
Ergebnis kann zutreffen, aber niemals glaube ich, dass der Kubaner ausgeboxt wird. Lomachenko wird die Mehrzahl der Runden durch harte Konter verlieren und nicht so viel angreifen wie sonst. Er wird gegen Mitte des Kampfes merken, dass es technisch nicht reicht. Hier wird sein Größenvorteil eine Rolle spielen und Lomachenko wird es rau und über die Härte versuchen. Ein mögliches Szenario wird sein, dass Rigondeaux eine Mehrzahl der Runden gewinnen wird, aber durch TKO (oder durch Niederschläge) nach Punkten verliert. Ich glaube, dass es ähnlich zum Donaire Kampf abläuft und Rigondeaux Lomachenko besiegen wird. Aber ich liebe einfach Rigondeaux‘ boxen. Er könnte tatsächlich zu klein sein. Auf jeden Fall wird es ein wunderschöner Kampf für die Box Puristen. Wenn Rigondeaux seinen Kampf implementiert, könnte es langweilig werden. Naja, für die Casual Fans, nicht für uns!
Danke für deine Einsendung und ich hoffe auf weitere angeregte Diskussionen.
Weiterhin viel Erfolg. Lass uns bei Gelegenheit mal was zu Papier bringen?
Sportliche Grüße
Karna